Das Mentoring-Canvas gliedert sich in drei wesentliche Bestandteile, die anhand einer Partialbetrachtung erläutert werden sollen. Dazu werden Motivation, persönliche Kompetenzen sowie Prozesse betrachtet.

Motivation

Motivation bezieht sich sowohl auf Individuen, d.h. Mentoren und Mentees, als auch auf die Organisation. Dabei sollen der IST- und SOLL- Zustand berücksichtigt werden, um Verbesserungspotenziale sichtbar zu machen. Auf motivationaler Ebene der Organisation kann bspw. der Wunsch nach einer Erhöhung des digitalen IQs der Organisation stehen oder die kostengünstige interne Weiterbildung des Personals in Verbindung mit der Förderung generationsübergreifenden Verständnisses. Auf Ebene des Individuums sollen Gründe betrachtet werden, die für eine Teilnahme am Reverse Mentoring sprechen, z.B. der Wunsch nach beruflicher oder persönlicher Entwicklung. Weitere Motivatoren können der Wunsch nach einer besseren Beziehung zu anderen Mitarbeitern sein. Dieser Aspekt wird durch das Feld Mentoring erfasst. Dabei wird die bestehende Interaktion untersucht. Hier soll es primär um die generelle Beziehung zwischen Mentor und Mentee gehen, hierarchische Aspekte sind dabei lediglich hintergründig relevant. Vielmehr geht es um Ziele, die Mentor und Mentee gemeinsam erreichen und dadurch die zwischenmenschliche Beziehung verbessern können.

Persönliche Kompetenzen

Diese hängen mit den bereits vorhandenen persönlichen Kompetenzen zusammen, die u.a. das Feld Wissen abbildet. Untergliedert wird das Feld dabei in Wissen zu digitalen Kompetenzen sowie Erfahrungs- und Organisationswissen. Im Rahmen des Reverse Mentorings wird angenommen, dass der Mentor – der junge Mitarbeiter – über mehr Wissen hinsichtlich digitaler Technologien verfügt. Der erfahrene Mitarbeiter (Mentee) dagegen verfügt i.d.R. über mehr Erfahrungs- und Organisationswissen, da er in den meisten Fällen bereits länger in dem Beruf und bestenfalls in dem jeweiligen Unternehmen tätig ist. 

Prozesse

Auf prozessualer Ebene sollen Aspekte wie Prozesse, Aufbau, Strategie und Kultur beleuchtet werden. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen seitens der Organisation zu erfassen und Denkanstöße zu geben, wie die bestehende Situation verbessert werden könnte. Dies kann z.B. Änderungen in der Fehlerkultur betreffen oder – gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung – die Ausstattung mit entsprechender Hard- und Software.